Unter dem Motto: „Die Oberweser entdecken; Heimatgeschichte erleben“ machte sich der Heimatverein Diepholz e.V. für drei Tage auf den Weg. Bei wechselhaftem Aprilwetter erlebten die 48 Mitglieder ein sehr abwechslungsreiches Programm, dass Richard W. Bitter organisiert hatte u. vor Ort leitete.
Der erste Tag führte in das Dreiländereck Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen /Hessen. Dort in Bad Karlshafen empfingen zwei Stadtführer die Gäste aus der Grafenstadt und erläuterten auf hessischem Boden die Umstände der barocken Stadtgründung 1699 unter Landgraf Carl von Hessen. Die beiden Stadtführer waren wie Landgraf Carl u. seine Komtess gewandet und begrüßten die Gäste in der damals am Hofe üblichen französischen Sprache zu einem Stadtrundgang. Nach einer zweistündigen Schifffahrt auf der Weser nahm die Reisegruppe Quartier in der nordrheinwestfälischen Weserstadt Höxter.
Die Stadt Höxter ist aktuell Ausrichter der westfälischen Landesgartenschau und hat sich mit viel Geld besonders herausgeputzt. Darüber konnten sich die Diepholzer am zweiten Tag selbst ein Bild machen. Überall in der Innenstadt gibt es herrlich restaurierte Fachwerkgebäude aus der Blütezeit der Weserrenaissance. Weitgehend von Kriegsereignissen verschont, sind in Höxter bauliche Zeugnisse auch aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg zu bewundern, so dass die örtliche Gästeführer viel zu zeigen hatten.
Der Nachmittag galt einem Besuch der niedersächsischen Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Ein geselliger Abend bei Musik mit internationalen Ohrwürmern rundete den Tag ab.
Am dritten Tag führte der Ausflug zunächst zum ehemaligen Benediktinerkloster Corvey, direkt an der Weser gelegen. Das karolingische Westwerk der Klosteranlage aus dem 9. Jh. wurde 2014 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Nach der Besichtigung der barocken Abteikirche zeigte man den Gästen die Bibliothek u. den ehemaligen Arbeitsplatz von Hoffmann v. Fallersleben, der dort als Bibliothekar arbeitete. Die Besichtigung des barocken Kaisersaals, der den Fürstäbten zu Repräsentationszwecken diente, rundete den Besuch in Corvey ab.
Auf dem Heimweg legte die Reisegesellschaft einen Zwischenstopp in der niedersächsischen Kurstadt Bad Pyrmont ein. Das Staatsbad ist eines der ältesten Kur- u. Heilbäder Deutschlands und war im 18. u. 19. Jahrhundert eines der beliebtesten Erholungsorte der oberen Schichten in Europa.
Nach einem kombinierten Kurpark- u. Stadtrundgang trat die Gruppe, gesättigt mit vielen Eindrücken, die Heimreise nach Diepholz an.